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Die interessantesten Begegnungen sind immer die zufälligen!

Wir sind wieder in der Provence – auch um Olivenöl und andere feine Sachen aufzutreiben. Wir haben uns angewöhnt, dabei nur die engsten und gewundetsten Sträßchen zu fahren – gerade einmal asphaltiert dürfen sie sein. Das Navi benutzen wir nur im Notfall, um zurückzufinden, wenn wir uns total verfranzt haben, sonst geht’s mit Karte und Kompass. Und so sind wir auch auf das kleine, mittelalterliche Dorf Bargème gestoßen. Es liegt, wie die meisten dieser Dörfer, oben auf einem Berg. Man sagt, um sich vor den Saraszenen zu schützen, die im Mittelalter die Dorfbewohner eingefangen und als Sklaven verkauft hätten. Ob das stimmt, weiß ich nicht, die Sklavenjäger sind mit Schiffen gekommen. Die Küstendörfer mussten sich auf jeden Fall schützen, aber hier ist das Meer viele Kilometer weg, aber wer weiß? Auf jeden Fall quälen wir unser Auto die einzige, schmale, gewundene Zufahrt hoch, die ist zu schmal für zwei Autos. Man kann nur beten, dass niemand entgegen kommt. Eine Ampel soll die Zufahrt regeln, aber die funktioniert nicht – sie zeigt in beide Richtungen immer grün … Ich weiß, laufen wäre gesünder, aber 3 Kilometer einen steilen Berg hoch, bei 30°? Nee, danke, da sparen wir uns unsere Kräfte, um das Dorf zu erkunden, das ist steil und anstrengend genug. Aber die Aussicht! Grandios! Und die Sträßchen sind verwinkelt, die alten Steinhäuser verschachtelt, an jeder Ecke ein Malermotiv.

Und dann sehen wir auf einmal einen winzigen Garten voller Skulpturen. Da müssen wir hin! Und tatsächlich, eine Bildhauerin feiert hier ihr 20-jähriges Berufsjubiläum. Sie hat zur Feier des Anlasses vier Kollegen eingeladen, bei ihr auszustellen. Als wir da waren, war Nico Hienckens mit seinen Trompe-l’Œil-Bildern an der Reihe. Sie hat für ihre Kollegen ihr ganzes Haus als Ausstellungsraum leergeräumt und wohnt währenddessen zusammen mit ihrem luxemburgischen Freund in einem kleinen Raum. Als ich sie sehe, kann ich es kaum glauben, eine so junge Frau, und 20 jähriges Berufsjubiläum? Doch es stimmt, sie hat mit 15 Jahren die Schule geschmissen und lebt seither von ihrer Kunst. Ihr Vater war natürlich dagegen, aber er ist selbst Maler, da fehlten ihm glaubhafte Argumente.

Elsa Magrey arbeitet mit verschiedenen Steinsorten, aber vor allem mit Schiefer. Ich habe noch nie einen Bildhauer kennengelernt, der Schiefer benutzt, denn das Material ist sehr empfindlich und sehr brüchig. Die Älteren unter uns kennen vielleicht noch die Schiefertafeln aus der Volksschule (damals hieß das noch so!) und wie schnell sie kaputt gegangen sind. Ein Fehler, und das Werkstück zerspringt und die ganze Mühe war umsonst. Mit einer Engelsgeduld trägt Elsa also mit einem Stichel das Material Schicht für Schicht ab und arbeitet feinste Details aus. Das kann sie, wie sie sagt, nur im Winter. Im Sommer, wenn die Touristen kommen, ist es unmöglich sich auf diese Arbeit zu konzentrieren, da macht sie das, was sie „gröbere Sachen“ nennt. Sie hat sehr schöne Stücke ausgestellt, wir hätten uns gern etwas mitgenommen, aber leider brauchen wir unseren Kofferraum noch für unsere Einkaufstour für Arômes de Provence.

Aber für eine Mohnblume aus Keramik, geschaffen von Maria Siri, hat es dann doch noch gereicht. Sie war eine von 1.000 Mohnblumen, die eine Installation für den Frieden an der normannischen Küste waren – am „Omaha Beach“, an dem so viele Soldaten bei der Invasion gestorben sind. Jedenfalls haben wir wieder einmal eine interessante Frau und ihre Kunst kennengelernt. Der Ausflug hat sich gelohnt, und wir werden weiterhin die kleinen Sträßchen fahren – es gibt noch so viele davon, die wir noch nicht kennen.


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